EINWEIHUNG Generalvikar Michael Fuchs zelebriert den Festgottesdienst.
Von Thomas Nerf
PÖSING. Die Autofahrer haben es schon lange bemerkt: Kurz hinter dem Bauernhof Wetterbach auf der Staatsstraße zwischen Pösing und Stamsried entstand in den letzten zwei Jahren eine imposante Kirche, nämlich die
Die Idee eine Kirche solchen Ausmaßes zu bauen, entstand bei Franz Graf schon in jungen Jahren: Als er gerade 16 Jahre alt war, erreichte die Diskussion um den so genannten Abtreibungs-Paragrafen 218 ihren Höhepunkt – bis hin zur Abschaffung am 21. Juni 1976.
Damit – so sieht es Franz Graf – hat es die Politik zugelassen, dass Kinder legal getötet werden. Das hat ihm seitdem keine Ruhe gelassen. Er setzte sich immer wieder für das Recht des Kindes auf Leben ein, musste dies aber zunächst mit 23 wieder einstellen. Damals beschloss der heute 51-Jährige, wenn er 50 Jahre alt ist, eine Kirche als Mahnmal und Gedenkstätte zu errichten. Die Kapelle soll zum Gebet einladen, Begegnungsstätte mit dem ungeborenen Kind sein und Ort des Widerstandes gegen eine Politik, die Abtreibung nach Ansicht von Franz Graf sogar noch fördert.
Der Spatenstich für die Kapelle erfolgte am 25. August 2006. Beim Bau erfuhr Graf viel Unterstützung – sowohl finanzieller Art, als auch die Bereitschaft, unentgeltlich mitzuarbeiten und zu helfen.Am Bau waren viele
Firmen aus Pösing und Umgebung mitbeteiligt.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit wird das Gotteshaus am 24. August feierlich eingeweiht. Die Grundaussage dieser Kapelle soll sein: „Lass mich leben“. Generalvikar Michael Fuchs wird in Vertretung von Bischofs Gerhard Ludwig Müller den Festgottesdienst zelebrieren und die Kapelle weihen. Viele weitere Seelsorger aus nah und fern haben ihr Kommen zugesagt, unter anderem der Pösinger Pfarrer Siegmund Kastner, Diakon Gänger aus Roding, Pfarrer Pfeffer aus Straubing, Pfarrer Holzinger aus Regenpeilstein und Pfarrer Spießl aus Stamsried.
Musikalisch wird der Gottesdienst von der Rodinger Stadtkapelle und der Kapelle Josef Pfeffer und anderen Musikerkollegen von Franz Graf umrahmt. Die Gesamtleitung unterliegt Josef Köppl. Auch die Kindergartenkinder des Kindergartens St. Marien unter Leitung von Marianne Wiesbeck sowie der Pösinger Jugend-und Kinderchor unter Leitung von Lisa Schürhoff haben ihr Kommen zugesagt und leisten auch hier einen Beitrag zur Einweihung.
Verschiedene Persönlichkeiten aus der Politik, Mediziner, Ärzte, Staatsanwälte und Polizisten, der ehemalige Gemeinderat unter Bürgermeister Wolf sowie der neue Gemeinderat unter Bürgermeister Edmund Roider
werden ebenfalls anwesend sein.
Auch die Pösinger Vereine werden am Kirchenzug teilnehmen. Beginn ist um 10 Uhr. Die Feuerwehr Pösing wird hier die Einweisung übernehmen.
Am Anfang des Gottesdienstes wird Franz Graf kurze Grußworte sprechen, dabei will er wieder heikle Themen ansprechen. Danach folgt die Weihe der Kapelle. Danach gibt es Mittagessen – die Festküche übernimmt das Gasthaus Vogl in Bernried, die Getränke kommen von der Brauerei Drexler aus Pösing.
Am Nachmittag können alle Besucher die Kapelle besichtigen. Es wird auch eine Spielmöglichkeit für Kinder sowie Kaffee und Kuchen geben.
Gegen 12 Uhr läuten im Dekanat Roding die Totenglocken zu Ehren der Kinder. Außerdem werden in allen Kirchen Plakate mit der Einladung ausgehängt. Franz Graf hegt die Hoffnung, dass aufgrund dieser Kapelle das
bestehende Gesetz geändert wird. Abschließend äußerte er noch die Hoffnung, dass die Kirche von Vandalismus oder Schmierereien großteils verschont bleibt.

Zeitungsbericht aus dem Bayerwald Echo (http://www.mittelbayerische.de/) vom 16. August 2008 

 

   
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