115 von 161 Delegiertenstimmen für Weidinger Bürgermeister - Linharts Achtungserfolg

 

Cham. (wf) Karl Holmeier hat, die erste Hürde auf dem Weg nach Belin souverän übersprungen: 115 "besondere Kreisdelegierte" gaben ihm am Samstag im aus allen Nähten platzenden Kolpinghaus ihre Stimmen und schickten den Weidinger Bürgermeister in das Rennen um die in knapp zwei Wochen anstehende Wahl des CSU-Direktkandidaten für den Wahlkreis Schwandorf-Cham. Als Sieger durfte sich aber auch der CSU-Kreisverband fühlen, denn mit 46 Stimmen schaffte Hommeiers Mitbewerber, Kreisrat Jürgen Linhart, ein achtbares Ergebnis, das ihn sein Gesicht wahren ließ.

Stühle mussten am Samsag in den Saal des Kolpinghauses getragen werden, um dem Ansturm an Besuchern gerecht zu werden: neben den 161 besonderen Kreisdelegier-ten - sie sind eigens für die parteiinternen Entscheidungen im Vorfeld der Bundestagswahl bestimmt worden - war eine Vielzahl weiterer CSU-Mitglieder gekommen um bei dieser wichtigen personellen Weichenstellung dabei zu sein. 

Die Protagonisten standen vorher fest: Karl Holmeier und Jürgen Linhart hatten bei der CSU-Klausurtagung in Roding ihre Ambitionen auf die Nachfolge des im September 2009 nicht mehr antretenden Bunnagsabgeordneten Klaus Hofbauer bekundet, dazu Reinhold Kiehl, der seinen Namen selbst ins Spiel gebracht hatte, doch von vornherein als changenlos galt.

Als Erster aber hatte am Samstag der bereits auf den Schild gehobene Schwandorfer CSU-Kandidat Maximilian Beer das Wort. Beer, ehrenamtlicher Bürgermeister von Schwarzhofen und im Hauptberuf Diplom-Verwaltungsfachwirt in der Stabsstelle des bayerischen Staatsministeriums für Umweltschutz, Gesundheit und Verbraucherschutz, begrüßte die zwischen den CSU-Kreisverbänden Cham und Schwandorf praktizierte "Kultur des Miteinanders". Obwohl er an politischen Entscheidungsfindungsprozessen auf Landes- und Bundesebene mittarbeite, sei er fest in seiner Heimatgemeinde verwurzelt.  

Holmeier: Teamspieler
Karl Holmeier machte in seiner Vorstellungsrede deutlich, dass er ein Teamspieler ist und dieses CSU-Team mit Sackmann, Zellner, Hofbauer, Löffler und ihm in der Vergangenheit erfolgreich gearbeitet hat. "Der Landkreis Cham hatte noch nie so optimale wirtschaftliche Bedingungen", so Holmeier. Dem, wie er sagte, das halbe Jahr im Landtag viel gebracht hat. Er habe dabei Anstöße geben können, von der Zweitwohnungsteuer bis hin zur Biberverordnung.

Als Bundestagsabgeordneter wolle er künftig mithelfen, den Landkreis Cham auf der  Überholspur zu halten. Vom Freistaat erwartet er sich, dass der das vom Bund zur Verfügung gestellte Geld, zusätzlich zu den Landesmitteln, an die Gemeinden weiterreicht. In Sachen DSL sieht Holmeier nach wie vor deutlichen Nachholbedarf für den ländlichen Raum, bei energetischen Sanierungsmaßnahmen mahnte er schnelle Entscheidungen an: "Die Maßnahmen müssen gleich nach Ostern beginnen. "

Der 52-jährige verheiratete Vater von drei Söhnen sieht sich selbst als Politiker, der nahe bei den Menschen ist, sie in die politischen Entscheidungsprozesse einbezieht, der manchmal, wie er einräumte, auch ein sturer Hund sein kann, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.

Kiehl: "Yes, we can..."
Reinhold Kiehl, der vor allem auf seine akademische Karriere verwies, sieht im Landkreis Cham Bedarf an "Leuchttürmen", schloss mit dem Appell: Yes, we can."

Jürgen Linhart, Rechtsanwalt, Kreisrat und Vater von zwei Kindern, sagte, er stelle sich der Wahl, um einen Beitrag zur Erneuerung der Partei zu leisten. Dabei verstehe er unter Erneuerung nicht Verjüngung um jeden Preis. Die CSU, im Landkreis Cham brauche nach dem Ausscheiden von Klaus Hofbauer, ein neues fünftes Gesicht neben Zellner, Sackmann, Löffler und Holmeier.

Linhart: Erneuerung
Er sei bereit, so Linhart, in einer schwierigen Phase für Land und Partei Verantwortung zu übernehmen. Wobei er einräumte, was ihm Kritiker im Vorfeld schon vorgehallten hatten, er hätte in der Vergangenheit aktiver sein müssen. Der 36-Jährige sagte, er stehe für Rückbesinnung auf die soziale Marktwirtschaft statt shareholder value um jeden Preis, für Klarheit in den Aussagen und offene Debatten in den Gremien, für Bürgernähe und dafür, dass die CSU Vertrauen bei jungen Familien, Mittelstand, Landwirten und Beamten zurück gewinnt. Die Erneuerung der CSU müsse jetzt eingeleitet werden, denn - da zitierte er "Übervater" Franz Josef Strauß - eine Partei müsse sich selbst erneuern, sonst werde sie eines Tages vom Wähler erneuert. Er, so Linhart, sei bereit, dazu seinen Beitrag zu leisten, "egal wie die Entscheidung heute ausgeht".

Der Ausgang war nicht unerwartet: auf 115 der 161 Zettel stand der Name Holmeier, 46 Stimmen entfielen auf Jürgen Linhart, keine einzige auf Reinhold Kiehl.

Quelle: Chamer Zeitung

 

   
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