Pösing. (rm) Markus Sackmann sammelte Informationen und Eindrücke im Kindergarten
Politischen Besuch bekam der Kindergarten Sankt Marien am Montagmorgen. Staatssekretär Markus Sackmann besuchte für die Aktion „Rollentausch" einen bayerischen Kindergarten und zwar jenen in Pösing.


Er wurde von Bürgermeister Edmund Roider, dem Kirchenpfleger Christian Schmitz sowie Marianne Wiesbeck, der Leiterin des Kindergartens willkommen geheißen.
Die Einrichtung nahm an der bayernweiten „Aktion Rollentausch" teil, die von den Wohlfahrtsverbänden vom 23. April bis zum 3. Mai durchgeführt wurde. Ziel der Aktion war es, Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, soziale Arbeit und Pflege in der Praxis kennen zu lernen.
Den Kindergarten St. Marien besuchen derzeit 59 Kinder. Wie in vielen Kindergärten Bayerns steht derzeit der Ausbau von Krippenplätzen an, deshalb kommt ein neues, sehr interessantes Aufgabengebiet auf die Einrichtungen zu.
Kinder unter zwei Jahren brauchen wesentlich mehr Zuwendung, als Kinder bis drei Jahre, diese wiederum eine andere Betreuung als die 4- bis 6-Jährigen. Um das besser nachvollziehen zu können, sollten die verantwortlichen Politiker die Arbeit in den Krippen und Kindergärten genauer betrachten und die einzelnen Altersstufen spezieller unter die Lupe nehmen, um so den Kindern, dem Fachpersonal aber auch den Eltern gerecht zu werden.
Der Staatssekretär erlebte den Start in den Tag im Kindergarten, er ließ sich von den Kleinen das Zahlenlandprojekt erklären, natürlich durfte die gemeinsame Brotzeit nicht fehlen, von da ging es weiter ins „Zwergenland", wo die Kleinsten betreut wurden. Sackmann erzählte den Kindern, warum er für gewöhnlich Anzug und Krawatte trägt und was seine Arbeit ist.
Beim Gespräch mit dem pädagogischen Fachpersonal, der Kindergartenleitung und dem Kirchenpfleger war der anstehende Anbau einer Kinderkrippe und die damit zusammenhängenden Belastungen für den Träger und die Gemeinde Thema. Angeschnitten wurde auch das Problem „GEMA", das die Eltern seit Wochen sehr verärgert. Seit neuestem soll für jedes kopierte Lied, das den Kindern an die Hand gegeben werden könnte, Lizenzgebühr an die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" abgeführt werden. Dies könne sich der Kindergarten nicht leisten. Deswegen verzichtet der Kindergarten mittlerweile darauf, „Liedzettel" zu verteilen — zum Nachteil für die Eltern, die ihre Kinder bei den Texten nicht mehr unterstützen können. Auch bei Festen im Kindergarten halte die „GEMA" die Hand auf. Aus diesem Grund verzichtet man darauf, Feste musikalisch zu umrahmen. Hier ging der Appell an den Staatssekretär, die Problematik bei der entsprechenden Stelle anzusprechen, um so vielleicht im Sinne der Kinder und Eltern einen „GEMA"-freien Kindergarten zu ermöglichen.
Mit hoffentlich vielfältigen Einblicken verabschiedete sich der Besuch aus dem Ministerium.

 

Quelle: Chamer Zeitung

Archivfoto: Johann Wagner
 

   
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