Zwei Tage nach dem Wahldesaster der CSU hat Parteichef Erwin Huber mit seinem Rückzug den Weg für einen Neubeginn der Partei freigemacht.

Unmittelbar nach der Ankündigung Hubers erklärte Bundesagrarminister Horst Seehofer am Dienstag in Berlin seine Kandidatur für den Parteivorsitz. Ein Sonderparteitag am 25. Oktober wird über Seehofer entscheiden. Mit Huber, der nur ein Jahr amtierte, stellte auch CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer ihr Amt zur Verfügung.

Auch Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) gerät verstärkt unter Druck. Mehrere CSU-Bundestagsabgeordnete setzten sich am Dienstag dafür ein, dass der bisherige Vize-Parteichef Horst Seehofer beide Spitzenämter übernimmt. Unterstützung bekam Beckstein dagegen unter anderem vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann und von Europaminister Markus Söder (beide CSU).

Nach dem Debakel bei der Landtagswahl vom Sonntag war vor allem aus dem oberbayerischen CSU-Bezirksverband der Ruf nach einem Rückzug des Ministerpräsidenten laut geworden. Zur Begründung hieß es, Beckstein sei der Hauptverantwortliche für die Stimmenverluste.

In einer Sitzung der Berliner CSU-Landesgruppe wurde Seehofer dem „Münchner Merkur“ zufolge von der Mehrzahl der Abgeordneten aufgefordert, neben dem Parteivorsitz auch das Amt des Ministerpräsidenten zu übernehmen. Die Spitzenämter der Partei müssten wieder zusammengeführt werden. Seehofer sei jedoch auf den Appell nicht eingegangen.

Auch Alexander Fischer, Chef der Jungen Union Oberpfalz, hat nach dem Wahldebakel der CSU auch Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein aufgefordert, Konsequenzen zu ziehen. Im Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung erklärte er nach einer Sitzung des JU-Bezirksvorstandes: „Ich erwarte, dass auch der CSU-Spitzenkandidat die Verantwortung für das katastrophale Wahlergebnis übernehmen wird.

 

Quelle: www.mittelbayerische.de
 

   
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