Bezirkstag. Er will die bewährte kollegiale Zusammenarbeit fortsetzen. Auch deshalb stimmten alle Bezirksräte für Franz Löffler.
REGENSBURG/WALDMÜNCHEN. Der Bürgermeister von Waldmünchen (Kreis Cham) erhielt bei der konstituierenden Sitzung des Bezirkstags der Oberpfalz alle 17 Stimmen der Bezirksräte von CSU, SPD, Freien Wählern, Grünen und FDP. Der 47-jährige CSUKommunalpolitiker tritt die Nachfolge von Rupert Schmid (CSU) an, der bei den Wahlen nur auf der Liste kandidiert hatte. Wegen des schlechten CSU-Ergebnisses war er nicht mehr in den Bezirkstag gewählt worden.
Zu Löfflers Stellvertreter wurde Weidens 3. Bürgermeister Lothar Höher gewählt, der weitere Stellvertreter ging an den Regensburger SPD-Stadtrat Norbert Hartl. Diese bereits in der letzten Legislaturperiode bewährte Aufgabenverteilung soll darauf hinweisen, dass sich der Bezirkstag weniger als Parlament, sondern vielmehr als Kollegialorgan versteht, das im Interesse der Menschen arbeitet. Löffler kündigte an, die bewährte offene und von gegenseitigem Vertrauen geprägte Arbeit fortzusetzen.
In der konstituierenden Sitzung wurden auch die Ausschüsse besetzt und die Referenten bestimmt. Referent für Kultur wurde der Schmidmühlener Bürgermeister Peter Braun (CSU) und für Gesundheit und Kurwesen der Teublitzer Arzt Thomas Brandl.
Franz Löffler (47) ist gelernter Verwaltungsfachwirt und seit 2002 hauptamtlicher Bürgermeister der 7100 Einwohner zählenden Stadt Waldmünchen. Dem Bezirkstag der Oberpfalz gehört er seit einer Wahlperiode an. Als Bezirkstagspräsident ist er Dienstvorgesetzter von rund 2000 Beschäftigten vor allem bei den großen Bezirkskliniken, aber auch von etwa 120 Mitarbeitern in der Haupt-, Kultur- und Sozialhilfeverwaltung. Das Amt des Bezirkstagspräsidenten sei für ihn eine große Aufgabe und Herausforderung, sagte er. Vor allem, weil sein Vorgänger Rupert Schmid große Spuren hinterlassen habe. „Mit gleicher Leidenschaft und Begeisterung bleibe ich aber auch Bürgermeister in meiner Heimatstadt Waldmünchen,“ sagte Löffler.
In der Eröffnungsrede zur konstituierenden Bezirkstagssitzung hatte die Oberpfälzer Regierungspräsidentin Brigitta Brunner darauf hingewiesen, dass der Bezirk in den vergangenen Jahren seine Finanzen wohl geordnet habe. So sei die Gesamtverschuldung von 2003 bis 2008 um 25 Millionen Euro gesenkt worden. Bis zum Jahresende solle die Gesamtschuldenbelastung nur noch bei 8,1 Millionen Euro liegen. „Das ist auf die einvernehmliche Arbeit und viele einstimmige Beschlüsse in diesem Gremium zurückzuführen“, sagte Brunner. Auch die Bezirksumlage, die die kreisfreien Städte und die Landkreise bezahlen müssen, sei von 17,9 auf 14,4 Prozent gesenkt worden.
Löffler bezeichnete die Bezirksverwaltung als „hervorragend aufgestellt“ und sicherte allen Bezirksräten eine offene und ehrliche Zusammenarbeit zu. „Die Sacharbeit muss im Mittelpunkt stehen“, sagte er.
von Fritz Winter, MZ
Foto: Johann Wagner