Versammlung. Ziel ist der Erhalt der Bierlkapelle.
In den letzten Wochen haben sich mehrere engagierte Gemeindebürger zusammengesetzt, mit dem Ziel einen „Verein zum Erhalt der Bierlkapelle“ zu gründen.
Die Geschichte der Bierlkapelle geht bis Anfang des 19. Jahrhunderts zurück, genauer gesagt bis zum Jahr 1822, damals ließ die Gastwirtswitwe Walburga Schreiber auf dem Pösinger Kalvarienberg eine Kapelle erbauen. Ein ganzes Jahrhundert wurde jeden Karfreitag der Kreuzweg hinaufgebetet. Die Kriegswirren sowie die politische Lage in Deutschland erlaubte es unter dem damaligen Benefiziaten F. X. Angerer dann nicht mehr und so wurde der Kreuzweg fortan in der Kirche abgehalten und das hl. Grab ebenfalls dort aufgestellt. Durch die Inflation, spätere Flurbereinigung und Auflassung ging die Kapelle in den Besitz der Gemeinde Pösing über.
Ende der 60er-, Anfangs der 70er-Jahre befand sich die Kapelle in einem argen Zustand. 1976 entschloss sich deshalb der damalige Gemeinderat unter Bürgermeister Alfons Daiminger mit Unterstützung der katholischen Kirchenstiftung, die Kapelle zu renovieren.
Von 1978 an bemühte sich der damalige 2. Bürgermeister Heinrich Meyer, vor allem auch mit seinem handwerklichen Geschick, der Kapelle auch im Innenbereich ein neues, schmuckes Gesicht zu geben. Fritz Conrad, Konrad Dendorfer und Johann Mößel unterstützten ihn dabei.
Spenden für den Unterhalt
Nach fast 40 Jahren Unterbrechung führte unter Pfarrer Pfeffer 1979 erstmals wieder der Karfreitagskreuzweg zur neu erstandenen Kapelle. Die notwendigen Unterhaltsmaßnahmen wurden seit dem durch Kerzenopfer, Spenden und einer Sammlung jeweils am Karfreitagskreuzweg bestritten.
Das Kapellenkonto steht bisher unter der Obhut der Gemeinde Pösing. Viele Jahre hat sich Willi Pusl um einen gepflegten Zustand in und um die Kapelle gekümmert, seit einigen Jahren verrichtet Marianne Ruhland diesen ehrenhaften Dienst für die Allgemeinheit.
Im Zuge der Kapellensanierung in den 70er-Jahren wurden auch die Kreuzwegstationen neu gestaltet und umgruppiert. Auch hier gilt dem Initiator Heinrich Meyer und dem Altbürgermeister Friedrich Wolf sowie den Stiftern der Kreuzwegstationen einherzliches Dankeschön für die damalige Initiative. So konnte, wie schon erwähnt, am 13. April 1979 nicht nur der erste Kreuzweg zur Kapelle gebetet, sondern auch die renovierten Kreuzwegstationen ihre kirchlich Weihe durch Pfarrer Pfeffer erfahren.
Eine Satzung wurde entworfen
Damit diese „ruhige und beschauliche Kapelle“ noch vielen Generationen in einem gepflegten Zustand erhalten bleibt, soll unter Federführung einiger engagierter Bürger ein „Verein zumErhalt der Bierlkapelle“ gegründet werden. In den beiden bisher stattgefundenenz wanglosen Besprechungen, auch unter Teilnahme von Bürgermeister Roider, wurden ein Satzungsentwurf zur Vorstellung bei der Gründungsversammlung erarbeitet. Die Gründungsversammlung soll am Dienstag, 18. November, um 19.30 Uhr nach dem Abendgottesdienst im Gasthaus Weitzer stattfinden.
Alle Bürger von Pösing und Langwald sind hierzu eingeladen. Die Initiatoren legen großen Wert darauf, dass der Verein auf eine breite Basis von Pösinger Bürgern gestellt werden soll. Deshalb wird der Gründungsversammlung vorgeschlagen, den Jahresbeitrag auf weit unter zehn Euro festzusetzen.
Wie Bürgermeister Edmund Roider den Initiatoren mitteilte, begrüßt der Gemeinderat eine Gründung dieses Kapellenvereins ausdrücklich und dankt für die geleistete Vorarbeit. (mz)
DIE TAGESORDNUNG
➤ 1. Erläuterung des Zwecks der Gründung eines Kapellenvereins durch den 1. Bürgermeister;
➤ 2. Vorstellung des Entwurfs einer Vereinssatzung;
➤ 3. Abstimmung über die Satzung durch die Gründungsmitglieder;
➤ 4. Wahl der Vorstandschaft (1. Vorstand, 2. Vorstand, Kassier, Schriftführer, mehrere Beisitzer).
Quelle: www.mittelbayerische.de