Zu Guttenberg zieht positives Fazit der Regionalkonferenzen - Diskussion wird fortgesetzt
München - In den CSU- Bezirken fanden Dialogkonferenzen statt, die sehr gut angenommen wurrden. Der Bayernkurier sprach darüber mit Generalsekretär Karl- Theodor zu Guttenberg.
Bayernkurier: Was waren die wichtigsten Kritikpunkte bei den Konferenzen?
Karl-Theodor zu Guttenberg: Die Diskussion war ausgesproochen konstruktiv. Unsere Mitglieder und Funktionsträger haben sich nicht mit Schuldzuweisungen aufgehalten, sondern gemeinsam analysiert, welche Entwicklungen und Entscheidungen zu dem Wahlergebnis vom 28. September geführt haaben. Dabei ist ganz klar: Wir alle tragen Verantwortung und könnnen das nicht bei Einzelnen abladen. Ich nehme aus den Konferenzen einen ganzen Rucksack voller Anregungen mit. Das betraf sowohl Inhalte und Stil unserer Politik. Ein wesentlicher Kritikpunkt war der gelegentliche Eindruck von Abgehobenheit. Gerade diesem Aspekt gilt unseere besondere Aufmerksamkeit.
Bayernkurier: Was werden Sie außerdem aufgreifen?
Zu Guttenberg: Ich habe aus sieben Konferenzen, an die 30 Stunden Tagung und fast 200 Wortmeldungen, eine große Liste an Ideen und Fragen mitgenommen. Das wird Stück für Stück abgearbeitet. Klar ist, dass wir vor allem den Dialog intensivieren und ein Stück weit auch institutionalisieren wollen. Wir beginnen damit beim Europawahlprogramm, das wir im Dialog mit unserer Parteibasis und der Bevölkerung erstellen werden. Zudem muss die Servicefunktion der Partei gegenüber ihren Mitgliedern gestärkt werden. Die Landesleitung, mich selbst und die Geschäftsstellen vor Ort verstehe ich in hohem Maße als Dienstleister für die Basis.
Bayernkurier: Gab es Unterschiede in den Bezirken?
Zu Guttenberg: Natürlich wurden auch regional differenzierte Fragen angesprochen - Infrastrukturprojekte, die DSL-Versorgung im ländlichen Raum oder die Integration in den Großstädten. Ich habe aber vor allem festgestellt, dass unsere Funktionsträger auch das Wohl der CSU in ganz Bayern genau im Auge haben. Insofern waren die Anregungen in Schwaben, Franken und Altbayern ähnlich und geprägt von der Frage "Wie kann die CSU in ganz Bayern wieder zu alter Stärke finden?" Die CSU ist eine starke unverwechselbare Gemeinschaft, die von gemeinnsamen Werten und der Liebe ihhrer Heimat getragen wird.
Bayernkurier: Wird der Dialog fortgesetzt?
Zu Guttenberg: Ja, wir werden viel häufiger den Dialog suchen. Diesen Austausch brauchen wir nicht nur, wenn Wahlen aufzuarbeiten sind, sondern immer wieder. Ich habe bei den Regionalkonfeerenzen gesehen, dass an der Baasis unserer Partei ein gewaltiges Ideenpotenzial schlummert. Um den Kreis derjenigen, die an diesem Austausch teilnehmen zu verbreitern, habe ich nun die Dialogtour gestartet. Im kommmenden halben Jahr will ich alle Bundeswahlkreise besuchen. Ich freue mich auf die Diskussion!
Bayernkurier: Ändert sich die Diskussionskultur in der CSU?
Zu Guttenberg: Das Gespräch miteinander muss in unserer Partei in Zukunft einen höheren Stellenwert bekommen.
Quelle: Bayernkurier