CSU-Landwirtschaftsexperte fordert breite Diskussion über Energiewende und Windkraft
Der Landtagsabegordnete Albert Füracker (CSTJ) widmete sich als Hauptredner des politischen Frühschoppens beim „Nanzinger Kirta" dem schlechten Image des ländlichen Raums. „Um die heutige Lebensqualität auf dem Land hätten uns die Generationen vor uns beneidet." Leider würden vor allem diejenigen vom ländlichen Raum negativ sprechen, die ihn am wenigsten kennen. Die CSU bekenne sich eindeutig zum ländlichen Raum. Und so sollte in Zukunft weniger über die eigene Heimat gejammert, sondern mit viel mehr Selbstbewusstsein darüber geredet werden.



Bevölkerung, Unternehmen und Politik müssten weiterhin gemeinsam daran arbeiten, „dann schaut es für die Zukunft ganz gut aus". Daran sei vor zwei, drei Jahren in Zeiten der Finanzkrise nicht zu denken gewesen. Trotzdem würden die Menschen in Bezug auf die politisch Verantwortlichen eine immer größere Unzufriedenheit bekunden. Füracker sieht den Hauptgrund im schnellen Wandel innerhalb kürzester Zeit. Vor allem konservative Menschen seien da überfordert. „Politische Zusammenhänge sind komplexer geworden", so der Redner.

Damit war Füracker auch bei seinem Zuständigkeitsbereich als Vor sitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angekommen, denn gerade auf diesem Gebiet hätten gravierende Veränderungen stattgefunden. „Ich habe selbst mein Leben lang nichts anderes gemacht", so der Vollerwerbslandwirt. Deshalb könne er zum Thema Landwirtschaft mit viel Praxisbezug sprechen. Die Sicherheit von früher - durch Preis- und Mengengarantien - sei Vergangenheit: „Die EU ist dazu nicht mehr bereit." Und so habe der Beruf Bauer heute eine andere Begrifflichkeit. „Nötig sind Neben- und Zuerwerbseinkommen und viel Kreativität", betont Füracker. Es gelte, sich ständig auf Neues einzustellen ( „Was ist auf dem Markt gefragt?") und auch bei der Vermarktung anzuschieben.

„Wir wollen Landwirtschaft und Bauern weiterhin haben", so Füracker zur bayerischen Position hinsichtlich der Agrarpolitik nach 2013. Das Minimalziel sei, „dass die Förderung zumindest auf dem jetzigen Niveau erhalten bleibt" . Kulturlandschaftsprogramme und Selbsthilfeorganisationen sollten weiterhin unterstützt und neue Wege eingeschlagen werden - zum Beispiel durch mehr Eigenproduktion von
Eiweißfuttermitteln statt Import aus Übersee. Landwirtschaft betreffe die Interessen von Bauern, Bevölkerung und Kommunen gleichermaßen und so forderte Füracker eine Symbiose von allen Kräften, „denn die Landwirtschaft bleibt unverzichtbar".

Eine Chance sieht Füracker in nachwachsenden Rohstoffen und der künftigen Energieerzeugung. Die Energiewende sei längst nicht nur mehr in der Politik ein Thema: „Es ist auch eine Energiewende der Menschen." Und deshalb dürfe es zum Beispiel gar keine Frage mehr sein, ob Windräder gebraucht werden. Die Frage lautete stattdessen nur mehr: „Bauen sie die Bürger oder bauen sie die Konzerne?" Energie soll so weit wie möglich dort produziert werden, wo sie gebraucht wird. Natürlich könnten Windräder nicht „auf jedem Hügel" postiert werden, aber es reiche auch nicht, zu sagen: „An diesem Standort gefällt mir das nicht."

Füracker forderte deshalb mehr Ehrlichkeit beim Umgang mit der Energiewende ein, die gerade für den ländlichen Raum enorme Chancen biete: „Die Flächen sind da und die gilt es mit Augenmaß und sinnvoll einzusetzen." In Zusammenarbeit mit den Kommunen müssten Konzepte entwickelt werden.

Persönlich machen Füracker die „Widersprüche beim Menschen und Wähler" immer mehr zu schaffen. Ständige Forderungen nach höheren Leistungen einerseits würden nicht mit weniger Verschuldung andererseits zusammenpassen. Er sei stolz darauf, dass der Freistaat Bayern seit Jahren keine neuen Schulden mache. „Den Menschen geht es trotzdem nirgends so gut wie in Bayern", so Füracker.

 

Quelle: Chamer Zeitung

   
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