KarlHolmeierCSU-MdB muss wohl nicht mit einem Gegenkandidaten aus dem eigenen Lager rechnen

Cham. Noch 17 Monate bis zur nächsten Bundestagswahl und doch stellen die Parteien schon jetzt die Weichen. Schließlich wollen bis Ende 2012 die Kandidaten auf den Schild gehoben sein. Der die Landkreise Schwandorf und Cham umfassende Wahlkreis 234 wird derzeit von Karl Holmeier (CSU) repräsentiert. Der will auch wieder antreten, wie er am Freitag auf unsere Anfrage wissen ließ, doch könnten ihm die Schwandorfer Parteifreunde, die diesmal genau so viele Delegierte wie Cham stellen, einen Strich durch die Rechnung machen. Was sie aber allem Anschein nach nicht vorhaben, wie der Schwandorfer CSU-Kreisvorsitzende Alexander Flierl zumindest zwischen den Zeilen andeutete.

Patt bei Delegierten
Vor drei Jahren hatten die Chamer Holmeier, die Schwandorf er den Schwarzhofener Bürgermeister Max Beer ins Rennen geschickt. Cham stellte 82 Delegierte, Schwandorf 78. Alle 82 Chamer Vertreter stimmten damals geschlossen für den Weidinger Bürgermeister, der im September 2009 als Nachfolger seines Parteifreundes Klaus Hofbauer das Direktmandat holte. Diesmal sind die Karten anders gemischt. Das ergibt sich aus den 2009 für die CSU abgegebenen Zweitstimmen. In Schwandorf hatten die Christ-Sozialen 33 597 Zweitstimmen gesammelt, in Cham mit 33 370 etwa 200 weniger. In Relation zu knapp 67 000 Wahlberechtigten bedeutet das für Schwandorf 50,2, für Cham 49,8 Prozent. Somit entfällt von den 160 Delegierten jeweils die Hälfte auf die beiden Kreisverbände.
Ein Patt also, das die Schwandorfer nutzen könnten, um einen eigenen Kandidaten gegen Holmeier zu  positionieren. Was sie aber wohl nicht tun werden. „Wir sind mit der Arbeit von Holmeier einverstanden", stellte der Schwandorfer CSU-Chef Alexander Flierl aus Oberviechtach gestern am Telefon fest. Um gleich noch die zweite Steigerungsform nachzuschieben: „Sehr einverstanden." Letztlich werde die Frage im vierten Quartal 2012 entschieden, wenn die Ortsverbände ihre Delegierten gewählt haben und die sich zu einer Kreisdelegiertenversammlung treffen.

Schieder konkurrenzlos
Holmeier selbst will seinen Ring wieder in den Hut werfen, wie er vor Wochen bei einer Bundeswahlkreiskonferenz angekündigt hat. Ob er mit einem Schwandorfer Konkurrenten aus dem eigenen Lager rechnet? Bisher, so Holmeier, habe er keine Signale empfangen, dass Schwandorf einen Gegenkandidaten aufstellen will. Er sei, so der MdB, so oft als möglich im Landkreis Schwandorf präsent gewesen. Für die Sozialdemokraten steht schon eineinhalb Jahre vor der Bundestagswahl fest, wer im Wahlkreis Schwandorf-Cham antritt. „Zu Marianne Schieder gibt es keine Alternative", machte SPD-Kreisvorsitzender Edi Hochmuth klar. Als stellvertretende Fraktionsvorsitzende in Berlin genieße sie auch auf Bundesebene höchstes Ansehen. Somit solllte ihr, wie Hochmuth meinte, auf der Bundesliste ein vorderer Listenplatz sicher sein.

Fast alles offen ist dagegen bei den Freien Wählern. Im Rahmen einer Bundesversammlung Mitte Juni wird nach den Worten des Kreisvorsitzenden Hans Kraus erst entschieden, ob die Freien Wähler bei der Bundestagswahl antreten. Kraus ist eindeutig dafür. Zum einen, weil viele Entscheidungen, die sich auf die Kommunen auswirken, in Berlin fallen, zum anderen hätten die Freien Wähler mit Sicherheit viel mehr politische Kompetenz aufzuweisen als beispielsweise die Piratenpartei.

Kein Hauen und Stechen
Sollten die Freien Wähler antreten, müsste man sich für einen Kandidaten im Wahlkreis entscheiden. Kraus rechnet nicht, dass es mit den Schwandorfern ein Hauen und Stechen geben würde. „Wenn sie den besseren Kandidaten haben, werden wir ihn unterstützen", versprach der Kreisvorsitzende.

Für solche Gedankenspiele aber ist es noch zu früh, wie Landtagsabgeordneter Karl Vetter erklärt. Er wüsste aber auf Anhieb mehrere geeignete Bundestagskandidaten aus dem Landkreis Cham. Sich selbst hat der Orthopäde nicht auf der Rechnung. Er würde gern wieder für den Landtag kandidieren, wie er wissen ließ, hofft aber, ab 2013 dem Regierungslager im Maximilianeum anzugehören: „Da wird man nicht mehr so oft niedergestimmt."

 von Wolfgang Fischer     Quelle: Chamer Zeitung     Bildquelle: www.holmeier.de

   
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