Nach einigen Wochen Bedenkzeit hat er seine Entscheidung dem Pösinger CSU-Ortsverband in einer Vorstandschaftssitzung bekannt gegeben.
von Thomas Mühlbauer
Pösing. Um seinen ehrenamtlichen Job beneiden den Pösinger Bürgermeister die wenigsten. Edmund Roider stellt sich im kommenden Jahr trotzdem nochmals für eine weitere Amtsperiode zur Wahl. Nach einigen Wochen Bedenkzeit hat er seine Entscheidung dem CSU-Ortsverband in einer Vorstandschaftssitzung bekannt gegeben. In einer Nominierungsversammlung, voraussichtlich im Dezember, soll er offiziell für die CSU/Parteifreien nominiert werden.
Auf die Frage, warum er sich einige Wochen Bedenkzeit ausgenommen habe, obwohl die „politische Großwetterlage“ in Pösing doch sehr positiv sei, antwortete Roider, er sei grundsätzlich sehr gern der Bürgermeister seiner Pösinger, doch gehe die Belastung mit Hauptberuf in Regensburg und dem doch sehr zeitaufwendigen Amt des Bürgermeisters manchmal sehr oft an die Belastungsgrenze. Auch habe er oft ein schlechtes Gewissen, wenn er Frau und Kinder nur zwischen Tür und Angel für ein kurzes „Gruß Gott“ sehe. Auch die ungünstige Konstellation, dass die überwiegende Verwaltungsarbeit abends und am Wochenende größtenteils nur in Stamsried im VG-Büro erledigt werden kann, belaste das Zeitfenster zusätzlich.
Immer nah beim Bürger sein
Ihm sei natürlich bewusst, dass man in der Art der Amtsausübung auch einiges anders machen könne, doch habe er von Anfang an immer nah beim Bürger sein und sein Interesse auch mit seiner persönlichen Anwesenheit bei Vereinsveranstaltungen und Jahresversammlungen sowie auch bei Arbeitseinsätzen immer öffentlich dokumentieren wollen. Nur so bekomme man tatsächlich mit, wo die Vereine der Schuh drückt und so bleibe man auch als Bürgermeister einer von ihnen, so Roider.
Angesprochen auf die Bilanz der letzten sechs Jahre mit Stichworten wie neues Baugebiet, Sanierung Gemeindehaus, neue Kinderkrippe, Breitbandausbau und interkommunale Zusammenarbeit meinte er, dass vieles gemeinsam erreicht und geschaffen worden sei. Ob es deshalb eine erfolgreiche und gute Zeit für Pösing war, das sollten andere, sprich die Bürger beurteilen, meinte Roider.
Auf eine Maßnahme seit er aber besonders stolz, auch und vor allem, weil sie nichts gekostet habe und umso wichtiger für die Sicherheit der Kinder ist, nämlich die erst seit einigen Wochen gültige Geschwindigkeitsbeschränkung auf der Strahlfelder Straße (Kreisstraße CHA 30). Er habe aber auch die Kehrseite der Medaille dadurch kennengelernt. Nicht wenige Autofahrer, auch Pösinger, hätten ihn beschimpft, weil diese Tempobeschränkung in diesem Bereich nicht verhältnismäßig sei. Aber den Kindern und den Anwohnern der neuen Baugebiete zuliebe könne er diese Kritik gerne aushalten.
Gute ehrenamtliche Arbeit wichtig
Auf die Frage, was für ihn für die Zukunft am Wichtigsten erscheine, antwortete er kurz und knapp, eine gute ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen sei für eine kleine Gemeinde das Allerwichtigste. Das sei die Keimzelle des bürgerschaftlichen Engagements. Deshalb wolle er auch weiter die Vereine und die Jugendarbeit besonders unterstützen. Er meine damit nicht unbedingt materielle Unterstützung, sondern mehr die ideellen Werte.
Zunächst gelte es aber, im letzten halben Jahr der Amtsperiode zusammen mit dem Gemeinderat noch einiges auf den Weg zu bringen. „Für Wahlkampf und Wahlvorbereitung bleibt eigentlich gar keine Zeit“, so Roider, aber die Regularien der Gemeindewahlordnung müssten eingehalten werden, so dass bis spätestens 22. Januar die Nominierungsversammlung für den Bürgermeisterkandidaten und für die Gemeinderatskandidatenliste stattgefunden haben müsse.
Gemeinderats-Kandidaten gesucht
In den nächsten Wochen wolle er auch mit Unterstützung der Vorstandschaft eine schlagkräftige Gemeinderatskandidatenliste zusammenstellen. Er wolle alle interessierten Bürger einladen, sich für eine Kandidatur auf der Liste CSU/Parteifreie zur Verfügung zu stellen. Als CSU-Vorsitzender würde er sich sehr freuen, wenn ihn bei der öffentlichen Zusammenkunft am Donnerstag, 14. November, ab 19 Uhr im Pfarrheim interessierte Bürger mit ihrer Bereitschaft zur Kandidatur auf der Liste unterstützen würden. (rtn)
Quelle: http://www.mittelbayerische.de